Montag, 30. Oktober 2017

Neues Album von Feine Sahne Fischfilet: Nichts zu erwarten

Foto: Bastian Bochinski
(ms) Gähn: Ein neues Album von Feine Sahne Fischfilet. Eine Band, die ich auf Scheitern & Verstehen noch ziemlich abgefeiert habe, erzeugt jetzt nicht mal eine zuckende Augenbraue mit dieser Ankündigung von Sturm und Dreck für den 12.01.
Woran liegt es?
Vielleicht an dem blöden Titel.
Es liegt zumindest nicht daran, dass die Band immer größer und größer geworden ist, im kommenden Jahr in großen Hallen spielen wird und man deren down-to-earth-Attitüde vermisst, nein. Die zeigen sie ja sehr intensiv und mit Nachdruck durch ihre Auftritte auf kleinsten Festivals irgendwo in der Pampa als auch mit der guten Aktion "Noch nicht komplett im Arsch". Sehr ehrenwerte Sache, die man - auch nicht aus MeckPomm kommend - zumindest gedanklich unterstützen kann.
Am ehesten würde ich die Lustlosigkeit der Albumankündigung mit etwas bezeichnen, das ich hier einfach mal den Deichkind-Effekt nenne. Sollten die eine neue Scheibe veröffentlichen, würde mich das auch echt kalt lassen. Die sind live so unfassbar langweilig geworden, ziehen eine einstudierte Show ab, verlangen dafür horrende Preise und rufen allenfalls ein Schulterzucken hervor. Genauso ist es bei Feine Sahne Fischfilet.
Dieses Jahr auf dem Deichbrand haben sie natürlich geile Stimmung gemacht, ist klar und halt auch deren Aufgabe. Aber sie verkommen neben ein paar flachen Anti-AfD- und Anti-Nazi-Sprüchen zunehmend zu einer austauschbaren Partyband. Da wird gegrölt, Pfeffi in Massen gesoffen und ein paar Stimmungsansagen durch die Luft posaunt, während Monchi sich durchs Publikum tragen wird. Gähn. Schon Bleiben oder Gehen verstaubt zusehend im Plattenregal, war wenig überzeugend. Und so wird - wenn kein Wunder geschieht - auch die neue Scheibe werden. Es paar harte Riffs, diverse Refrains, die zum mitsingen geeignet sind, ein paar linke Parolen, ein bisschen Wehmut, ein paar Emotionen und Weiterkämpfen-Ansagen zu denen dann live Pyro gezündet wird. So berechenbar, so ... Gähn! Es ist halt auch nur Punkrock: Ein Genre, das nie mit innovativem Potential geglänzt hat.

Nur ein bisschen Hoffnung schimmert durch diese Ankündigung. Denn das musikalische Mastermind Tobias Kuhn hat die 12 Stücke produziert. Von uns wird er als Monta und Sänger von Miles bis in alle Ewigkeit verehrt. Beten wir also, dass er aus der Band einiges herausgekitzelt hat.

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