Sonntag, 18. September 2016

Weltmännische Töne mit Robert Carl Blank

Nachdenkliche Pose: Robert Carl Blank. Foto: Zimba Photography.
(ms) Robert Carl Blank.
Was für ein Name. Das klingt nach großen Taten, Verzeichnissen in der Weltgeschichte, einem Bewerber für den nächsten Präsidenten. Ein Mann, der abends nachdenklich mit einem Cognac und einer Zigarre am Fenster eines Hochhauses in seiner Penthousewohnung steht und den Tag revu passieren lässt. Am Tag hat er ein paar Heldentaten vollbracht, einem kleinen Hund das Leben gerettet, seinen Konzern erfolgreich Richtung Zukunft gelenkt, seine hübsche Frau zum Essen eingeladen und seinen beiden Kindern zärtlich gute Nacht gesagt.

Hm, das mag jetzt etwas kitschig klingen. Oder überheblich.
Aber: Bei dem (!) Namen...

Ganz so abwegig ist diese kleine Assoziation gar nicht.
Der wahre Robert Carl Blank ist in Frankfurt groß geworden, seine Eltern kommen auch Tschechien, er hat ein Jahr in England, eines in Chicago und eineinhalb in Australien verbracht. Da hat jemand Fernweh und keine Lust in Bad Salzuflen, Böblingen oder Bremerhaven zu verweilen.
Die Reiselust beeinflusst auch seinen musikalischen Werdegang. Wenig festgelegt ist sein Sound. Vielmehr klingen seine Songs offen, vergnügt, leichtfüßig, nach großen Soundtracks und sind insgeheim Episoden eines Reisetagebuches.


Diesen Freitag ist sein viertes Album in Eigenregie über a1 Records erschienen: "Fairground Distractions".
Legt man das schön in schwarz in Anlehnung an eine LP gestaltete CD in das entsprechende Abspielgerät, kommt einem der Klang von "Mysteriy Tour" irgendwie bekannt vor. Aber hier wird nicht gecovert. Es ist ein herrlicher Mix aus R.E.M., Calexico, der Swing-Platte von Robbie Williams (Bitte als Kompliment verstehen) und großen Jazz. Das muss Liebe auf den ersten Hörer sein!
Es ist nicht nur klassisch Gitarre, Stimme, Bass, Schlagzeug. Sondern eine tolle Abwechslung mit Banjo, Streichern, Piano, Trompete und Glockenspiel. Das macht das Album breit, groß, den Soundtrack zu einem Wiedersehen mit alten Freunden genauso wie einem romantisch-verliebtem Spaziergang durch den nahenden Herbst. Blanks großes Idol: Frank Zappa. Klar.
Bei "Move On" wird es etwas pathetischer, ohne kitschig zu werden, "Many Ways In" zeugt von Saloon-mäßiger Kulisse und mit "To Vincent" schafft es sogar eine Ballade auf das 12 Song langem, aber kurzweiligem Album.

"Fairground Distractions" ist ein wundervolles, ausgewogenes Album, das viel Spaß macht und keineswegs nur im Hintergrund laufen sollte.
Hier ist der Fallschirmspringer Robert Carl Blank bald live zu sehen:

02.11.2016 Hamburg, Birdland
03.11.2016 Bremen, MS Treue
04.11.2016 Greifswald, IKUWO
05.11.2016 Rostock, JAZ
06.11.2016 Celle, Buntes Haus
08.11.2016 Hannover, Lindwurm
09.11.2016 Duisburg, Zum Hübi
10.11.2016 Leipzig, Goldhorn
11.11.2016 Dresden, Kino im Kasten
12.11.2016 Berlin, Privatclub 

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