Donnerstag, 30. Mai 2013

Sportfreunde Stiller - New York, Rio, Rosenheim



(sf) Wer kennt sie nicht, die Sportfreunde Stiller, die einst als deutsche Indie-Hoffnung galten, bevor sie mit "Ein Kompliment" und der inoffiziellen Hymne zur WM 2006 große Erfolge feiern konnten und auch im Radio und TV hoch und runter gespielt wurden? Heutzutage sind die sympathischen Münchner aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken, auch wenn das letzte Studioalbum "La Bum" bereits im Jahr 2007 veröffentlich wurde und die tolle Unplugged-Scheibe auch schon wieder vier Jahre auf dem Buckel hat.

Seitdem hatten sich die Bandmitglieder anderen Projekten gewidmet, waren also nicht komplett untätig und haben darauf verzichtet, sich in der Sonne des Ruhms zu baden. So ist Bassist Rüdiger "Rüde" Linhof auf dem Album der bezaubernden Fiva & Das Phantom Orchester an der Gitarre und am Kontrabaß zu hören, während Schlagzeuger Florian Weber u.a. den lesenswerten Roman "Grimms Erben" schrieb und auf Lesereise ging.


Nun aber ist die Wartezeit vorbei und mit "New York, Rio, Rosenheim" steht das sechste reguläre Studioalbum in den Regalen - eine Überraschung wäre es sicher nicht, wenn es den Sportfreunden und ihrem Manager Marc Liebscher (ohne den die Erfolgsstory in der Form sicher nicht hätte geschrieben werden können) die zweite Nummer 1 in den Albumcharts bescheren würde, zumal die erste Single-Auskopplung "Applaus, Applaus" aus dem Stand von 0 auf 7 einstieg.

Ich habe mir "New York, Rio, Rosenheim" nun ein paarmal angehört und schildere Euch meine (durchaus kritischen) Eindrücke zu den einzelnen Liedern:

Montag, 27. Mai 2013

Kolumne Musikindustrie. Teil 1: Und Sie dreht sich noch. Die neue Perlenkette. Schwerpunkt Besitz- vs. Streamingkultur.



(mb) Kaum eine Industrie unterliegt einem so kontinuierlichen Veränderungsprozess wie die Musikindustrie. Als Teil der Unterhaltungsindustrie ist diese freilich konjunkturabhängig. Aber vielmehr wurden die Chancen der Digitalisierung bagatellisiert und vor allem die vielen technischen Neuerungen auf eine äußerst arrogante Art und Weise negiert, so dass dieses Verhalten  die Musikindustrie folgerichtig in eine tiefe Krise stürzte. Jetzt, 2013, wird zum ersten Mal mit einem Turnaround gerechnet. Erstmals seit vielen Jahren werden wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das liegt vor allem daran, dass die Musikwirtschaft die technischen Innovationen endlich ertragreich nutzt und Ihr Angebot diversifiziert hat.
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Neue Distributionskanäle bringen viel Geld, zwingen aber auch so manch altgediente Plattenläden in die Knie. Es ist nicht alles Gold was glänzt. Wie so oft gibt es auch eine Kehrseite der Medaille. Deshalb und weil das Thema so vielschichtig wie komplex ist, werden wir schwerpunktartig einzelne relevante Themen rund um die Musikindustrie in nächster Zeit vorstellen. Der erste Schwerpunkt ist das wohl zurzeit am meisten diskutierte Thema: Besitz vs. Streamingdienste. Physische Sammlung vs. Digitale Sammlung. Oder besser:
Und sie dreht sich noch. Die Erde ist eine Scheibe, oder?

Sonntag, 26. Mai 2013

The Kyteman Orchestra - Dramatic Dutchman


(ms) Wo hört E-Musik auf und wo fängt U-Musik an? Diese klassische Unterscheidung zwischen meist klassischer oder kulturell hochwertiger Musik zu schnelllebiger Pop-/Rock-Musik ist zwar fließend, dennoch existiert sie und hängt mit staatlichen Subventionen für Musiker bzw. Orchestern/Sängern/Dirigenten zusammen.

Was aber nun, wenn beides auf einem sehr hohen Niveau anfängt zu verschmelzen in einem stark erweiterten Orchester mit Chor dazu? Colin Benders macht genau das. Der junge Holländer bringt – mir nichts, dir nichts – ein Kammerorchester, Opernsänger, ein Streichquartett und vier Rapper unter einen Hut und lässt Unglaubliches daraus erwachsen. Zusammenkomprimiert findet man das unter dem Namen The Kyteman Orchestra, das unter gleichem Namen ein Album rausgebracht hat. Benders , der vorher schon eine Platte unter seinem Künstlernamen Kyteman veröffentlichte, ist weder singend noch rappend auf dem Silberling zu finden; er macht den Dirigenten und lässt seine Ideen von vielen Profis umsetzen. Hin und wieder sind einzelne Trompeten-Soli von ihm zu vernehmen. Aber was kommt nun dabei heraus, wenn diese ganzen Leute gemeinsam musizieren?! Schwer zu sagen. Es ist ein Mix aus Klassischer Musik, Hip Hop, Elektro-Samples, Pop und Blues. Doch irgendwie reicht das nicht aus, um diese Musik zu beschreiben. Es ist ein Eigenleben und daher nicht genau zwischen populärer oder klassischer Musik einzuordnen.

Beginnen tut die Platte mit einem ruhigen „Intro“, woran sich das acht-Minuten-Spektakel „While I was away“ anschließt und da weiß der Hörer schon, was los ist: Orchester, Chor, Rap, alles auf einmal! Die absoluten Highlights der Platte sind „Preaching tot he Choir“, das auch aus der Feder eines Wagners oder Orffs hätte kommen können und direkt hinterher reiht sich „7/8“ an. Das allein ist schon in der klassischen Musik ein höchst seltener Takt und es geht ziemlich zur Sache: Streicher und Bläser schaukeln sich hoch, bis Synthie-Klänge das ganze zum explodieren bringen. Aber ruhig wird es auch mal, beispielsweise bei „The Void“, das auch locker auf einer Sigur Rós-Platte zu finden sein könnte.

Ich bin schwer beeindruckt von dem Album, das in meinen Augen so gut wie keine Schwächen hat und einen gesunden Mix zwischen ruhigen und temporeichen Songs beinhaltet!
Auch live spielt das Kyteman Orchestra in festlicher und großer Besetzung. Im Juni und Juli sind sie auf ausgewählten Festivals in Deutschland zu erleben und sicher ein Muss für jeden, der es dramatisch mag.



Mittwoch, 22. Mai 2013

Die luserlounge jubiliert! Happy zweiter Geburtstag! Und keiner so: yeah!

(mb) Brot und Wasser. Still & heimlich feiern wir unseren zweiten Geburtstag! Und keiner so: Yeah! Haben wir letztes Jahr noch ganz prunkvoll mit einem Mixtape unser einjähriges Bestehen gefeiert, geriet das Jubiläum unseres Babies sogar bei uns fast in Vergessenheit! Wie konnte das nur passieren? Man stelle sich das einmal vor: Da sitzt die süße, zweijährige Luserlounge daheim auf der Eckbank und weint sich die Augen aus dem Kopf, weil nicht einer ihrer Ziehväter zum Geburtstag gratuliert, geschweige denn mal anruft. Momentan bekommt unser Baby sowieso nicht die Aufmerksamkeit, die Ihr gebührt, aber dann gleich so abschieben? Zu heftig, zu schmerzhaft. Man müsste fast das Wort unverzeihlich in den Mund nehmen. Deshalb bekommt der Zögling noch jemandern, der sich um Sie sorgt: Herzlich Willkommen Malte! 
Aber es ist nicht alles so bad wie es sonst nur Michael Jackson schwarzmalerisch hätte darstellen können. Schließlich gabs doch den ein oder anderen lichten Moment. Außerdem gab es auch endlich mal ein neues Gewand und es steht unserem Baby sooo gut! Verdammt distanziert, elegant und unnahbar die Kleine! Aber gerade dass ist ja anziehend und so attraktiv.
Und fürs nächste Jahr nehmen wir uns typisch bayrisch mega viel vor: Schau ma moi.

Bis hoffentlich Bald, 
deine Weggefährten, nicht die Türme. Und alle so: Geeks!

Spotify Anniversary Tunes Playlist.